Ein Bericht der 3 b FW

Am Freitag, den 18. September 2015 besuchten wir gemeinsam mit der 3 a FW die Arbeiterkammer, wo wir uns den Film « The true cost » auf Englisch mit deutschen Untertiteln angesehen haben.

In diesem Film ging es um Mode und ihren Preis, über eine Milliardenindustrie, die jeden Style als immer neue Offenbarung inszeniert, an der wir teilhaben dürfen – vorausgesetzt, wir kaufen. Doch diese Geschichte beginnt nicht auf den Laufstegen, sondern in den Textilfabriken Bangladeschs, Indiens und Chinas.
Je billiger die Produktion, desto besser für die Handelskonzerne. Der Film zeigte uns aber das Elend der Menschen, die unsere Kleidung produzieren. Sechs Tage die Woche unter widrigsten Arbeitsbedingungen für einen extrem niedrigen Lohn von knapp 2 Euro pro Tag. Betroffen sind Geschäfte wie H&M, Primark, Zara, Forever21, etc. Also genau jene, in denen wir am liebsten einkaufen.
Erschreckend waren die verheerenden Umweltschäden durch Billigproduktion. Viele Kinder kommen mit Geburtsfehlern auf die Welt, weil die Chemikalien für die Kleidung Flüsse und Trinkwasser verseuchen und die enorme Müllberge von Kleidung, die nur schwer verrotten, die Umwelt belasten.
Nach dem Film gab es mit den anwesenden Klassen noch eine Diskussionsrunde, in der die Thematik des Films aufgearbeitet wurde und offene Fragen der Schüler beantwortet wurden.

Interessierte Schüler bekamen eine Gratiskarte für die „Wear Fair & mehr“ – Messe in der Tabakfabrik, die vom 18. bis 20. September stattfand.

Einzelne Meinungen und Reflexionen der Schülerinnen:
„Ich finde, es soll nicht mehr zugeschaut werden, sondern dringend etwas getan werden, wie z.B. die Arbeitsbedingungen verbessern […]. Doch wir hier können auch etwas bewirken, indem wir einfach in den Geschäften nicht einkaufen gehen. Es gibt auch zahlreiche Geschäfte mit schönen Sachen, die nicht aus der Massenproduktion stammen.“

„Die zwei schrecklichsten Szenen im Film waren für mich, wo die Fabrik eingestürzt ist und die Menschen geweint, geschrien und zusammen gebrochen sind. Und die Demonstrationen in China, wo selbstbewusste Frauen aufgestanden sind und für ihr Recht kämpfen wollten, leider mit schrecklichen Folgen.“

„Ich habe den Film einerseits sehr schockierend gefunden, aber auch sehr interessant. Ich werde mir in Zukunft überlegen, wo ich einkaufen gehe und was ich mir kaufe. Der Film hat mir die Augen geöffnet.“

„Ich werde ab jetzt immer schauen, woher meine Kleidung kommt und manchmal doch überlegen, ob ich alles brauche, was ich kaufe und auf einiges verzichten.“

„Meine Meinung ist, dass ich nicht mehr so viel Gewand kaufe und mir genau überlege, ob ich nicht schon so ein ähnliches T-Shirt habe. Jetzt denke ich mehr an die Leute, die so hart arbeiten, aber nicht gut verdienen.“

„Diesen Film sollten viel mehr Jugendliche sehen, damit ihnen mal bewusst wird, was wir anhaben und unter welchen Bedingungen es hergestellt wird […]“